Komet
Panstarrs C/2011 L4 Beobachtungen in Osnabrück
Nach dem Periheldurchgang
am 10.3. wurde versucht, den Kometen in Osnabrück zu beobachten.
12.3.2013
Übersichtsaufnahme mit Komet und Mondsichel herausvergrössert
Aufnahme mit 200 mm Brennweite
An diesem Abend sollte es in Nordwestdeutschland erstmals klar
werden. Für Osnabrück wurde noch eine geringe Bewölkung
vorhergesagt, nordwestlich im Emsland sollte es aber klar sein. Da
die Situation in Osnabrück unsicher erschien, wurde Richtung
Lingen gefahren. Weitere Sternfreunde aus der Arbeitsgemeinschaft versuchten
ihr Glück auch in der oder anderen Gegenden.
Besonders eindrucksvoll war an diesem Abend die schmale
Mondsicher, die noch nicht einmal einen Tag alt war.
Die beste Sichtbarkeit lag irgendwo in dem Zeitbereich, wenn der
Dämmerungshimmel einerseits dunkel genug geworden war, der Komet
aber noch nicht so tief am Horizont stand, dass zu viel Licht
absorbiert wurde. Die beste Sichtbarkeitszeit war kaum länger als
eine Viertelstunde. Im Feldstecher 10 x 50 war er gut zu sehen,
mit blossem Auge nicht. Die optimale Brennweite für Aufnahmen
schien die 200 mm/1:5.6-Optik (Zoom-Objektiv) zu sein, eingestzt
wurde die Canon EOS 550D, die Empfindlichkeit wurde zwischen 800
und 3200 ISO, die Bleichtunsgzeit zwischen 1/4 und 4 s variiert.
Die Temperatur lag an dem Abend bei -8°. Der Komet stand übrigens an dem Abend nahe dem
Planeten Uranus, der aber auf den Aufnahmen nicht zu erkennen ist.
Henner konnte den Kometen auch in Osnabrück erspähen.
13.3.2013
An diesem Abend sollte die Jahreshauptversammlung unseres Vereins
(Naturwissenschaftlicher
Verein
Osnabrück, kurz: NVO) im Museum am Schölerberg sein.
Erstaunlicherweise und entgegen den Vorhersagen riss die
Wolkendecke auf und kurz vor Versammlungsbeginn konnte der Komet
etwa eine Viertelstunde vom Dach des Museums verfolgt werden. Mit
blossem Auge war er nicht zu sehen, einer (Carsten) konnte ihn im
Feldstecher 10 x 50 erspähen, den anderen gelang es nicht. Am
besten war der Komet auf den Aufnahmen mit der digitalen
Spiegelreflexkamera bereits auf dem Display zu erkennen, Aufnahmen
wurden wieder mit 200 mm Brennweite gewonnen. Hauptproblem bei der
visuellen Beobachtung ist offenbar das Kontrasterkennen, um den
Kometen am aufgehellten Dämmerunsghimmel erkennen zu können.
14.3.2013
Aufnahme
mit 500mm Brennweite
Wieder sah es so aus, dass es in der Osnabrücker Region klar
werden könnte. Allerdings sollte es in Nordwestdeutschland nicht
vollständig klar werden, sondern es sollten immer Wolken
durchziehen. Nach den Satellitenkarten schien es um den Dümmer am
wenigsten Wolken zu geben, dass wir (Heinz, Martin und ich) in
Richtung Dümmer starteten. Dort hingen aber nur in westlicher
Richtung - also grade dort, wo der Komet zu sehen sein sollte -
dichte Wolken, dass wir weiter ins Rehdener
Geestmoor fuhren. Es sah so aus, als wären die Wolken dort
niedriger. Immer wieder flogen Kraniche über uns und ein
holländischer Vogelbeobachter erzählte uns, dass er heute bereits
3000 Kraniche gezählt habe.
Dieser Abend war der
klarste der letzten drei, auch wenn am westlichen Horizont immer
wieder Wolken durchzogen. Heinz entdeckte ihn in seinem
Feldstecher, er war dann aber auch mit blossem Auge zu sehen, wenn
er nicht grade von einer Wolke bedeckt wurde. Diesmal wurden
Aufnahmen mit 200 (diesmal Festbrennweite 1:3.5) und 500 mm/1:5.6
Brennweite gemacht, mit der langen Brennweite ist der Komet bei 2
sec Belichtungszeit grade noch punktförmig, bei 4 sec aber schon
deutlich länglich. Belichtungszeit und Empfindlichkeit wurden
wieder variiert. Heute stand der Komet neben dem Stern 51 Psc, der
5.7 m hell ist. Bei -8° war man an diesem Abend wieder schnell
durchgefroren.
24.3.2013
Nachdem es am Abend vorher im Westhavelland wegen Cirren nahe
dem Horizont keine Chance gab, konnte ich ihn heute im Garten
zwischen Häusern und Bäumen erwischen.
Aufnahme mit 200 mm
Brennweite, 4 s belichtet
Und dann wurde er auch noch mit 500 mm Brennweite aufgenommen:
Aufnahme
mit 500 mm Brennweite, 2 s belichtet
Am
25. war die Suche dann erfolglos, zu viele Wolken und der
Mond inzwischen auch schon zu hell.
1.4.2013
Endlich ist es wieder klar und der Mond stört nicht mehr.
Der Komet ist aber schon erheblich schwächer.
Aus Zeitmangel anbei mal wieder nur eine Einzelaufnahme an
der Sternwarte gewonnen.
Aufnahme mit 200
mm Brennweite, 6 s belichtet, ohne Nachführung
6.4.2013
Auf einer Tour mit dem Roadrunner (Software zur
automatischen Messung der Himmelshelligkeit und Position
vom Auto aus) durch den Nordwesten, konnte ich den
Kometen neben dem Andromedanebel bei Bissel (N52.9674°,
E8.1558°) noch grade knapp über dem Horizont
erwischen:
5
Aufnahmen mit 85 mm Brennweite, 5 x 5 s belichtet, ohne
Nachführung
9 Aufnahmen mit 200
mm Brennweite, 9 x 5 s belichtet, ohne Nachführung
7.6.2013
Der Abschied
Eigentlich sollte
es ein Test des neuen Skytrackers mit einem 200mm-Objektiv
werden. Warum nicht Panstarrs, zudem er nahe beim Pol
stand?
Belichtungszeiten länger als 30 s waren wegen des stark
aufgehellten Hinmels nicht möglich. Das komplette Bild,
Panstarrs ist unten links.
Die Ecke mit Panstarrs herausvergrößert:
Das war es dann wohl, 9.9 mag, 300 Mio. km - tschüss.