Navigation mit GPS 


Mit dem GPS-Empfänger lässt sich die Position genau (bis zu 5m bei günstigen Verhältnissen: freie Sicht auf möglichst viele GPS-Satelliten) bestimmen.

Besondere Orte oder Punkte lassen sich als Wegpunkte (waypoint)speichern. Zurückgelegte Strecken werden als Kursaufzeichnung oder Strecke (track) aufgezeichnet. Einsetzbar sind sie für Auto, Radfahren, Wandern ...

Mit fast allen GPS-Empfängern lassen sich die Daten auf einen PC (oder auch Palm/WinCE/Psion) über eine serielle Schnittstelle übertragen. Mit entsprechenden Programmen lassen sich dann die Positionen auf Landkarten, die eingescannt wurden oder auf CD-Rom vorliegen, darstellen.

Diese Seiten sollen keine Einführung in die Thematik sein, die gibt es in der Literatur oder auch im Internet (s.u.). Sie sollen einige Aspekte des Zusammenspiels GPS-PC als modernes Navigationsinstrumentarium beleuchten.

Literatur:


GPS-Empfänger

Kleine handliche GPS-Empfänger, die auch über eine serielle Schnittstelle verfügen, gibt es ab EUR 150,-. Die meistgenutzten sind die der Firmen Magellan (deutsch/international) und Garmin (deutsch/international).
Ich selber benutze einen GPS 12 von Garmin mit den besten Erfahrungen (selbst im Auto ohne Antenne).
Die neueren GPS-Empfänger mit Kartendarstellung sind bestenfalls für die Autonavigation geeignet und nur mit dem (teuren) Kartenmaterial des jeweiligen Herstellers nutzbar. Beliebige, selbst eingescannte Karten (z.B. für Wanderungen) können (bislang) nicht eingelesen werden. Dafür ist eine Lösung mit PC oder Palm notwendig.
Mehr Informationen (Technik, auch Erfahrungstests) gibt es auf folgenden Seiten:


Programme GPS-PC

nur Datenübertrag, Bearbeitung der Daten,
keine Nutzung von (eingescannten) Karten Datenübertrag, Bearbeitung der Daten, Nutzung eingescannter Karten Vorsicht mit dem Kartendatum!
Bei der Nutzung eingescannter Karten unbedingt auf das richtige Kartendatum achten, Vorsichtshalber immer einen markanten Punkt (Höhe, Straßenkreuzung ...) zur Referenz messen, damit lässt sich meist schnell feststellen, welches das richtige Kartendatum ist.

Auch die Kartenhersteller sind nicht von Irrtümern frei:
Kompass-Wanderkarte 233 Teneriffa gibt als Bezug WGS 84, Datum REGCAN 95 an, damit zeigte der GPS aber immer 200 m Abweichung an, mit dem Datum Pico de las Nieves war der Fehler beseitigt! Das auf der Karte eingezeichnete UTM-Netz hat also offenbar nicht den WGS 84-Bezug! In einer Neuauflage soll es korrigiert sein. Ansonsten aber eine recht gute Karte zum Wandern. In der CD-ROM-Version (6/03) scheint das Problem nun behoben zu sein!


Einsatz eines Pocket PCs

Palm

Da ein Laptop doch für eine Urlaubs-Flugreise oder eine Wanderung etwas zu schwer ist, habe ich nach ersten Versuchen mit dem Palm M100, mit einem Palm M505 gearbeitet. Beeindruckend sind die langen Akku-Laufzeiten und das stabile Metall-Gehäuse des M505, das schon vieles ausgehalten hat!
 
 
  • Verbindung mit dem GPS über die serielle Schnittstelle: ein Adapter war schnell nach den üblichen Bauanleitungen hergestellt oder ist für den M505 im Handel erhältlich.
  • Um Tracks und Wegpunkte abzuspeichern, hat sich GPilotS von Christian Claveira mit dem Garmin bewährt: können im GPS 1024 Punkte gespeichert werden, was kaum für eine Tagesreise reicht, so können im Palm die Tracks eines mehrwöchigen Urlaubs problemlos gespeichert werden!
  • Mit dem Programm Atlas von GPSPilot kann die Position auf einer eingescannten und mit dem Programm Cartographer kalibrierten Karte angezeigt werden. Die Demoversion gibt aber nur einen Blick durch ein Schlüsselloch frei!

  • Fugawi ist die teuerste Lösung und ermöglicht die Übertragung von Tracks, Routen und Wegpunkten und die Darstellung der von Fugawi unterstützten Karten (z.B. TOP50).
Beim M505 sind die Farbe und die Speichererweiterungen (8MB und SD/MMCard) für die digitalen Karten nützlich.

Die Wünsche an einen optimalen GPS: sind in Ansätze ja da -> s.o. oder Garmin NavTalk, iQue 3600. Der Preisbrecher ist 2004 aber der

PocketPC: Yakumo Delta 300 GPS

Verstärkt setzen sich die auf dem mobilem Windows basierenden Pocket-PCs (PPC) durch, verbunden mit Preissenkungen und Leistungssteigerungen. 

2004 ist das Gerät herausgekommen, das im Ansatz viele der Wünsche erfüllt: der Yakumo Delta 300 GPSmit integrierter SIRF-Antenne, an die auch eine externe angeschlossen werden kann. Mit einem Preis von ca. 250-300 € (2004) ist er unschlagbar günstig (z.B. verglichen mit dem Garmin iQue 3600). Besonders interessant (€ 350-400, angeboten bei Supermarkt-Ketten: real, ProMarkt, ...) ist er im Paket Yakumo Delta Navigator mit dem Mobile Navigator von Marco Polo: hier ist die D-Karte auf einer 256 MB MMC enthalten, ferner ein Autohalter mit Saugnapf für die Windschutzscheibe und ein Kabel für die 12V-Stromversorgung. Auch Kombinationen (als bluemedia) mit dem Mobile Navigator 4 von Navigon werden inzwischen angeboten. Leider ist keine Tasche (z.B. Krusell) und kein Ohrhörer (2,5mm) wie beim Medion MD 40600 dabei. Er scheint allerdings deutlich stabiler zu laufen als der Medion. Inzwischen wird er modifizert wohl auch von Typhoon angeboten, im Nov. 04 auch von Medion über Aldi.

Im Gehäuse steckt wohl der Mitac Mio 168.

Trotz beschichteter Frontscheibe ist der Empfang im PKW ausreichend (manchmal fährt man eben in der Anzeige doch nicht auf der Straße!), mit zusätzlicher Antenne (z.B. vom MD 40600) allerdings wesentlich besser.

Mit dem vorhandenen Medion Navigator funktionierte er zunächst nicht, da das NMEA-Protokoll VTG nicht gesendet wird. Der 300 GPS lässt sich aber wie die GPS-Mäuse umprogrammieren, mit WinFast Navigator wurde der VTG-Befehl aktiviert und nun läuft er auch mit dem Medion Navigator.

Eingesteckt in die Brusttasche oder selbst in geschlossener Krusel-Tasche hatte er immer (selbst im Wald) guten Empfang, besser noch als der Garmin GPS 12.

Bei Wanderungen mit voll geladenem Akku und laufender GPS-Nutzung war er ca. 3 Stunden nutzbar, danach hilft eine 12V-Stromversorgung für zusätzliche 5 Stunden weiter (z.B. das BattPak iSun von ICP, erhältlich bei zB. Ausrüstern).

Fazit: Ein Gerät, das fast alle Wünsche erfüllt, mit der mitgelieferten Software für die PKW-Navigation genutzt werden kann, mit entsprechender Zusatzsoftware (Fugawi, CartoExploreur, OziExplorer ...) aber auch zum Radfahren und Wandern eingesetzt werden kann. Trotzdem gibt es noch

Wünsche: stabilere Verarbeitung (outdoor-geeignet! - ähnlich Palm M505), längere Laufzeit, etwa auch durch wechselbaren Akku, besseres Display (wie die neuen Garmins!), GPS-Software (mit GOTO, Wegpunkt-Eingabe), CF-Karten-Einschub (billiger, Radio, Fernsehen) - dafür dürfte er dann auch gerne etwas teurer sein.


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ahaenel@rz.uni-osnabrueck.de    8/2004