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Dr. Uwe Meyer
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Materialien
zur Veranstaltung
Der Sinn des Lebens
Die
Frage nach dem Sinn des Lebens ist sicherlich eine der existentiellsten Fragen,
die in der Philosophie gestellt werden. In dieser Veranstaltung wollen wir
ihr anhand klassischer und (vor allem) moderner Texte nachgehen. Aspekte, die
diskutiert werden sollen, sind z.B.: Ist der Sinn des Lebens etwas, das man
finden muß, oder konstruieren wir Sinn? Wie verhält sich der Sinn des Lebens
zum Tod? Hängt der Sinn des Lebens mit der Existenz Gottes zusammen? In
welchem Verhältnis stehen Sinn und Gefühle zueinander?
Textgrundlage:
C. Fehige, G. Meggle, U. Wessels (Hg.): Der Sinn des Lebens. München: dtv,
2000.
Folien zu den in der Vorlesung behandelten
Texten:
R.M. Hare: Alles egal?
- Diskussion des Nihilismus im Sinne von
„Nichts ist wichtig“
- Überlegungen zum Begriff der Wichtigkeit: was bedeutet „wichtig“?
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Martha C. Nussbaum: Emotionen als
Urteile über Wert und Wichtigkeit
- Emotionen sind keine „vernunftfreien
Bewegungen“; vielmehr sind sie Werturteile, die Personen und Dingen,
die sich der Kontrolle des Urteilenden entziehen, große Wichtigkeit
zuschreiben.
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Kurt Baier: Existieren: Das Für
und Wider
(dazu lesen: Viktor E.
Frankl: Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager)
- Diskussion dreier Bedrohungen für ein
sinnvolles Leben
Ø
„Das Leben ist
sinnlos, wenn es keinen verborgenen Sinn gibt“
Ø
„Das Leben ist
sinnlos, wenn alles, was man tut, vergänglich ist“
Ø
„Ein einzelnes Leben
kann so elend sein, dass es besser ist, es zu beenden“
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William James: Ist das Leben wert,
gelebt zu werden?
- Man kann seinem Leben Sinn verleihen, indem
man sich entscheidet, daran zu glauben, dass es eine „unsichtbare
geistige Welt“ gibt, auf die bezogen auch unsere Leiden Sinn machen;
schon die bloße Möglichkeit dieser geistigen Welt reicht aus
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Jeffrie G. Murphy: Warum?
- Es gibt keine Letztbegründungen für Werte,
insbesondere auch keine religiösen; ein Leben kann z.B. nicht allein dadurch sinnvoll werden,
dass es den Zwecken eines höheren Wesens dient.
- Ein sinnvolles Leben ergibt sich weniger aus
einem Wissen als aus einer Fähigkeit.
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A.J. Ayer: Menschliche Zwecke und
große Zwecke
- Die Sinnfrage wird aus einer Reihe
verschiedener Perspektiven beantwortet. Zur Debatte stehen
Ø
das Überdauern von etwas
über den eigenen Tod hinaus (die eigene Seele, eigener Ruhm o.ä.)
Ø
die Moralität des
Lebens
Ø
die Intensität des
Lebens
Ø
das Eingebettetsein
in einen Plan bzw. in einen größeren Zusammenhang u.v.m.
Diese
Aspekte reichen als einzelne nicht aus, um Sinn zu begründen, und sie haben
z.T. die Neigung, sich unter realen Bedingungen gegenseitig zu behindern.
Entscheidend ist so etwas wie „Selbstverwirklichung“.
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Kierkegaard: Ethik und Religion
(Vortrag, keine Textgrundlage)
- Alternative Auffassung der sinnbegründenden
Rolle der Religion: nicht Eingebundensein in einen göttlichen Plan,
sondern gerade das Nichteingebundensein, das Individuelle ist
sinnstiftend.
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Kai Nielsen:
Analytische Philosophie und der „Sinn des Lebens“
- Sehr sorgfältige, analytisch geprägte
Auseinandersetzung mit verschiedenen Positionen zur Frage nach dem
Sinn
- Kritik an der These der Sinnlosigkeit der
Frage nach dem Sinn
- Kritik an metaphysischen (religiösen)
Konzeptionen
- Rolle der eigenen Ideale für die Sinnfrage
- Wichtigkeit des Entwurfs einer umfassenden
normativen Philosophie der Gesellschaft und der Politik, die ein
„nichtentfremdetes“ Leben im Blick hat
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Karl R. Popper: Hat die
Weltgeschichte einen Sinn?
- Die Geschichte als solche hat keinen Sinn;
insbesondere führt sie nicht von selbst zu einem guten Ziel
- Wir können ihr aber einen Sinn geben
- (Versuch, einige der Kategorien, die den Sinn
des individuellen Lebens betreffen, auf geschichtlichen Sinn
anzuwenden)
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